Mittwoch, 18. Februar 2009

Urlaub die zweite: Bolivien

Hallo allerseits,
Dann wolln wir mal fortfahren mit dem Urlaubsberichten!
Stehengeblieben waren wir am Grenzübergang von La Quiaca (Argentinien) nach Villazon (Bolivien) und weiter gehts, natürlich, nach Bolivien.
Schon in Buenos Aires, wo wir uns eingehend über unsere Urlaubsziele informiert hatten, hat uns ein Mitarbeiter der Bolivianischen Botschaft einen guten Tipp gegeben:
Die Strecke von Villazon bis zur nächstgrösseren Stadt innerhalb Boliviens, nämlich Potosi, läuft durch eine Halbwüste mit nichts als Sand, Geröll und ein paar Sträuchern und ist nichts als eine einspurige Schotterpiste.

Der Tipp war also: Wenn schon mit dem Bus von Villazon nach La Paz und nicht mit dem Zug, dann besser mit einem Zwischenhalt in Potosi, von wo aus man dann in einen etwas komfortableren Bus, der eben für Asphaltstrassen gemacht ist, umsteigen.
In Villazon sind wir also zuerst zum Bahnhof, wo wir zusammen mit einem weiteren Deutschen (in der Schlange zum Grenzübergang kennengelernt; Wir haben insgesamt zwei Stunden an der Grenze gestanden) gewartet haben das jemand kommt.

Irgendwann hat man uns dann erklärt das an dem Tag kein Zug mehr gehe, und so sind wir dann doch auf zum Busbahnhof. Und was haben wir gemacht? Klaro, einen Direktbus nach La Paz gekauft. Für 150 Bolivianos pro Person (umgerechnet ca 17€) sind wir dann 20 Stunden Bus gefahren. Allerdings auch zu Luxusbedingungen: Kein Klo, kein Essen (Ab und zu Zwischenstopps, vorausgesetzt es gab ein Dorf oder ähnliches), keine Heizung...
Zu allem Überfluss hatte Tina schon mit der Höhe zu kämpfen und fühlte sich krank (Fieber). Nach den 20 Stunden sind wir dann aber schlussendlich in La Paz angekommen.
Leider haben wir keine schönen Fotos, nur der Blick aus dem Fenster vom Hostel lässt halbwegs erahnen, wie imposant das Häusermeer inmitten der Berge ist.
Von La Paz haben wir eigentlich nicht viel gesehen, lediglich ein Festzug, der zu Ehren einer Jesusfigur
(auf einem der Bilder von einer Frau mit weissem Tuch getragen) fast am Hostel vorbeizog, hat mich ein paar brauchbare Fotos machen lassen.
Interessant:

Die Rasseln, die man durch eine Drehbewegung benutzt (auch in Deutschland bekannt) waren aus kleinen Gürteltieren gemacht...
Was aber dann wirklich spannend war, war ein zweitägiger Ausflug nach Copacabana, am Titicacasee. Der Titicacasee, der wie ich gelesen habe, 13 mal so gross ist, wie der Bodensee (!) liegt auf ca. 3800m Höhe. Für die Anreise nach Copacabana muss man an einer Stelle den See überqueren und wird dafür kurzerhand in ein Boot gebeten, während der Bus nebenan auf ein Floss geladen wird.

Copacabana selbst dann, war ein Urlaubsort, mit einem gewissen Charme, aber hat komischerweise trotz der etwas zu kalten Temperaturen (so ca. 18ºC) Strandfeeling verbreitet, was etwas irritierend war. Mindestens genauso die Schwanen-Tretboote, die für eine kleine Tour auf dem meerartigen See zur Verfügung standen.
Eine Tagestour hat uns dann zur Sonneninsel, der Isla del Sol, gebracht, wo eine Prä-Inka-Kultur Trockensteinmauern-Ruinen von 1500 v. Chr. hinterlassen hat, die aber auch genausogut vor 20 Jahren hätten aufgeschichtet worden sein können.
Eine dreistündige Wanderung über die Insel, man sollte eigentlich besser Spaziergang sagen, hat mich dann an meine körperlichen Grenzen geführt. Trotz des langsamen Tempos hab ich mich gefühlt als würde ich joggen und ich habe wohl auch mindestens genauso laut geächtzt und geschnauft...
Das Inseleigene Museum (ein kleiner Raum) hatte auch etwas ungewöhnliche Konservierungsmethoden für historische Gebeine, nämlich die offene Exposition, ohne Glaskasten oder sonst etwas.

Zu guter letzt dann, haben wir noch einen abstecher auf die islas flotantes gemacht, den treibenden Inseln, die einige Einwohner aus Schilfrohr bauen,





um darauf zu leben. Es gibt auch tatsächlich noch ein ganzes Dorf (wie ich gehört habe, sogar mit einem Krankenhaus) in dem so gelebt wird, jedoch liegt das auf der Peruanischen Seite.

Um sich die Einkünfte durch die Touristen nicht ganz entgehen zu lassen, hat man dann aber zwei kleine Inselchen nachgebaut (die auf den Fotos auch fast ganz zu sehen sind) und fährt die Touris mit einem Schilfboot von einer zur anderen. Hey, Wir haben die Islas Flotantes gesehn!!!
über einen Zwischenhalt in La Paz sind wir dann nach Santa Cruz gefahren. "Der" Stadt im tiefergelegenen Ostteil des Landes, die quasi mitten im Dschungel liegt. Abends in La Paz auf fast 4000m Höhe in den Bergen loszufahren und am nächsten morgen im immergrünen Flachland aufzuwachen, hat schon was.
In Santa Cruz haben wir dann aber auch nur acht Stunden wartend im Busterminal gewartet, während es draussen geregnet hat. Regenzeit halt...
Und weiter gings im nächsten Bus nach Paraguay...

Keine Kommentare: