Mittwoch, 31. Dezember 2008

Las Fiestas

Hey,
so dann melde ich mich noch mal kurz, bevor ich meine Erfahrungen aus 2009 berichte.
Also, Weihnachten mal kurzgefasst:
Es kamen ca 10 Freiwillige aus Buenos Aires nach Mar del Plata, von denen dann 6 bei uns untergekommen sind. Am 24. Sind wir dann Nachmittags in ein Strandrestaurant essen gegangen, leider hat die Küche schon 10 Min später zugemacht, sodass es nur noch Hühnchen mit Pilzsosse und Kartoffelkügelchen gab. Das paradoxe daran ist: Ich habe an Heiligabend vormittags im Comedor gearbeitet, und was Gabs? Hühnchen mit Kartoffeln. Und besagte Kartoffeln, die wir im Comedor haben, sind eine Spende von einem Restaurant, das diese Kügelchen aus den Kartoffeln ausschneiden und die Reste sonst wegschmeissen würden. Im direkten vergleich muss ich aber sagen, dass, da das Auge doch mitisst, und die Sosse sehr lecker war, dass das Restaurant gewonnen hat. Nur das Preisleistungsverhältnis...
Danach haben wir dann in einer ruhigen Runde bei uns mit Süssem gefeiert (Tina hat Lebkuchen gemacht) und sind danach an den Strand, um uns dort das Feuerwerk anzugucken (Ja, das gibts hier sowohl an Weihnachten als auch an Silvester).

Und wo wir gerade bei Feuerwerk sind: Heute durfte ich auch Feuerwerk machen! Jippie!
Es sind zwar noch nicht zwölf, aber eine Ladung abgelaufener Impfampullen musste im Comedor entsorgt werden. Und da der Müll im Barrio in dem sich der Comedor befindet mindestens fünfmal nach etwas brauchbarem durchsucht wurde, bevor er abgeholt wird, haben wir sie kurzerhand erstmal verbrannt. Mithilfe von fünf Pappkartons und einer alten Orangenkiste sind die Plastikverpackungen auch schön in Flammen aufgegangen (Nein, das ist hier leider ganz normal, dass Plastik verbrannt wird...) und die noch vollen Glassviölchen sind eine nach der anderen mit einem lauten Knall explodiert. Die Scherben mit den Nadeln haben wir dann zusammen in drei Müllsäcken ineinandergeschüttet und schon gibts ein Problem weniger.
Ja, ich hab auch heute am 31. gearbeitet und am 26. auch, da der zweite Weihnachtsfeiertag hier kein Feiertag ist. Da ich momentan eh viel zu wenig arbeite, da nur noch der Comedor offen hat, ist das aber kein Problem.
Ausserdem war die Möglichkeit aus der Wohnung zu fliehen, in der ich über die Woche mit fünf Frauen zusammengewohnt habe, ganz gut. ;)
Das letzte Bild zeigt unsere kleine Esoterikecke mit einem Buddha, den ich Tina zum Geburtstag geschenkt habe, meinen Räucherstäbchen, einer Kerze von Tina und Tannenzapfen und Muscheln.
So, ich denke, dann hört man sich im nächsten Jahr wieder.
Ich wünsche allen einen Guten Rutsch und nehmt euch nich zu viele Vorsätze vor!
Ciao, SEBA

Freitag, 19. Dezember 2008

Strand? Playa? Plaża? Beach?



Kinder, immer schön mit der Sonnencreme einschmieren, bevor ihr rausgeht, oder vielleicht sogar am Strand in der Sonne einschlaft…

Chicos, siempre pongan protector quando salen al sol o quando se ponen dormir a la playa….

Kids, don’t you ever go out not using suncream, or even worse, sleep on the beach...

Dzieci, używajcie sawsze crem przeciwsłoneczny, jeżeli chcecie iść na dwór albo spać na plaży...

Reihe: Kulinarisches - Empanadas

Heute erzähl ich mal was über Empanadas. Diese argentinische Köstlichkeit hat mich schon so manches Mal vor dem Hungertod gerettet. Empanadas, das sind eigentlich nur gefüllte Teigtaschen.


Die häufigsten Füllungen sind „carne“ (Rindfleisch), „pollo“ (Hühnchen) und „jamon y queso“ (Schinken und Käse). Daneben gibt es aber natürlich etliche Variationen, wie Käse und Zwiebeln oder Oliven, mit Gemüse, Thunfisch und was weiß ich noch alles.

Sie sind etwa 15 cm lang und kosten ca. 2 Peso das Stück (entspricht 0,50 € ct.). Verkauft werden sie, wie viele andere Lebensmittel auch im Dutzendersystem und ein halbes Dutzend ist als Mahlzeit zwischendurch sehr gut geeignet. Selber machen geht auch ganz gut, in jedem Supermarkt kann man die fertigen Teigfladen im Kühlregal finden, nur noch füllen und ab damit in den Ofen. Ihr könnt euch natürlich denken, dass ich das doch direkt mal ausnutzen musste und siehe da, jetzt werde ich hier andauernd verlacht, da ich einmal Empanadas mit „dulce de leche“ (Karamellcreme für z.B. aufs Brot) und „Sugus“ (Kaubonbons wie etwa Maoam) gemacht habe. Die Idee dahinter war, dass durch die Kaubonbons etwas Biss bleibt, jedoch sind diese komplett geschmolzen und der Mix der verschiedenen Geschmacksrichtungen war nicht gerade lecker. Übrigens hat die Arbeit im Comedor nicht nur die Lust auf Experimentalküche, sondern auch Kochen im Allgemeinen in mir geweckt.

Hoy les cuento de empanadas. Esa comida argentina re-rica me salva cuando no se que comer. empandas son, como todos Argentinos saben, tapas de masa rellenados con carne, pollo, jamon y queso o cualquier otra cosa. Bueno, no cualquier cosa, como ya se, dulce de leche con sugus no era una buena idea...
A quien voy a tratar en castellano, cuanto salen mas o menos, que aspecto tienen o que hay tapas en los supermercados? Un poco loco, que traduzco este informe, pero asi es.

Dzisiaj wam opowiem o empanadas. Ta argentinska pyszność mnie uratowała nie jeden raz przed śmierciom z głodu. Empanadas to są wielkie pierogi z piekarnika. W środku mają mięso lub szynkę z serem o inne wytwory. Sprzedawają na każdym rogu za dwie peso (to są prawie dwie złote) za stukę. Tesz można zrobić je w domu, w kazdym supermarkecie można kupić juz wyciętą masę, tylko trzeba lepić y wsadzić do piekarnika.
Wyobraście sobie, że móśałem to wykożystać! Teraz sie śmieją ze mnie, że zrobiłem empanadas z “dulce de leche” (to jest mleko zkaramelisowane jak do szyszek lub wafli) i “sugus” (to są słodycze).
Praca w kuchni ale nie tylko wzbudziła we mnie ochotę experytowania, tesz gotuję od czasu do czasu.

If anyone is reading this blog, who’s not understanding German, Spanish or Polish, please contact me, so i will continue the English translation.

Montag, 15. Dezember 2008

eine ereignisreiche Vorweihnachtszeit

So,
dann meld ich mich also doch mal wieder. Und für alle, die so lange gewartet haben, soll es sich jetzt auch mal lohnen. Im Laufe dieser Woche habe ich meine Kamera endlich aus der Reparatur (die zwei drittel des Kaufpreises gekostet hat) abholen können, nachdem sie mir vor etlicher Zeit runter gefallen ist und danach die Blende nicht mehr geschlossen hat.
Ja, vor etlicher Zeit trifft es schon ganz gut, denn den Blog hier habe ich nicht nur infolgedessen ziemlich vernachlässigt. Es wird immer schwieriger zu unterscheiden, was denn noch interessant sein könnte und was weniger, da ich nun doch schon länger im Alltag angekommen bin.
Zumindest will ich in nächster Zeit noch eine ganze Reihe von Einträgen verwirklichen, zu Sehenswürdigem der Stadt, Kulinarischem, sowie eine genauere Vorstellung meiner Projekte, in denen ich arbeite, bis ich dann hoffentlich wieder aktuelles zu berichten habe.
Zunächst einmal muss ich aber so einiges nachholen. Zwischendurch war ich auf einem Jugendtreffen der Kirche in Bahia Blanca und auf einem Wochenendausflug in Uruguay, um mein Visum zu verlängern (keine Bilder wegen Kamera). Außerdem haben wir im Club de Niños das Theaterstück, das wir montags und dienstags geprobt haben auf die Bühne gebracht und waren im Anschluss übers Wochenende auf Campamento (Campingausflug) an der Laguna de los Padres.
Aber schön der Reihe nach:
Ende Oktober sind Tina und ich zusammen mit einigen Jugendlichen der Kirchengemeinde, in der wir tätig sind nach Bahia Blanca, etwa 4 Busstunden südlich von hier, gefahren, um dort an einem regionalen Orientierungstag für protestantische Jugendliche teilzunehmen.
Das Wochenende war sehr informativ und sehr eindrucksvoll, wie zum Beispiel in der jahrhundertealten Presbyterianerkirche auf den zusammen geschobenen Bänken die Nacht zu verbringen. Leider wurde die Freude des Zusammentreffens ein wenig davon überschattet, dass einem der Teilnehmer sein Portemonnaie geklaut wurde. Vermutlich von einem anderen Teilnehmer.
Das Wochenende darauf musste ich dann auch schon los nach Uruguay, um mir ein neues Touristenvisum für weitere drei Monate stempeln zu lassen, sprich aus- und wieder einzureisen. Tina und Vera haben das eine Woche später gemacht, während ich zusammen mit anderen Freiwilligen aus Buenos Aires (das auf dem Weg liegt) gefahren.
In Uruguay haben wir zuerst einmal Colonia kennen gelernt, ein verträumtes Städtchen von ca. 50.000 Einwohnern, das Buenos Aires am Rio de la Plata (Der Fluss, der dort so breit ist, dass es auch ein Meer sein könnte) direkt gegenüberliegt. Für uns Großstädter aus Mar del Plata und Buenos Aires also ein krasser Gegensatz zum Alltag und schnell hat sich das Gefühl von Urlaub breit gemacht. Dort haben wir uns dann mit zwei weiteren Freiwilligen vor Ort getroffen und haben beschlossen einen Tagesausflug nach Montevideo zu unternehmen. Zwecks dessen haben wir ein Auto gemietet und haben uns am folgenden Morgen zu fünft in unserem Kleinwagen die zwei Autostunden an der Küste entlang in Richtung Hauptstadt begeben. Ich muss sagen, dass es dort auch schöne Ecken gab, aber ich doch alles in allem enttäuscht war. Vielleicht hätte ich ahnen sollen, dass die im Reiseführer als „europäischste Stadt Südamerikas“ angekündigte nicht unbedingt meinen Vorstellungen einer schönen Stadt entspricht, zumal ich ja noch vom Strandkaff (im positiven Sinne) Colonia beeindruckt war.
Um das Wochenende optimal auszunutzen, sind wir Sonntagabends mit der Fähre zurück nach Buenos Aires, wo dann schon der Nachtbus auf mich gewartet hat. Die Busse sind zwar sehr komfortabel ausgestattet (eher mit einem Flugzeug als mit der deutschen Vorstellung eines Reisebusses zu vergleichen) aber an Leute meiner Größe hat man hier eben nicht gedacht. Und so bin ich dann mit wenig Schlaf um sechs Uhr in der Früh in Mar del Plata angekommen um zwei Stunden später zur Arbeit zu fahren.
Die folgenden Wochen haben wir dann hier genutzt um die Stadt im aufblühenden Sommer kennen zu lernen (nicht dass ich auch nur die Hälfte von dem gesehen hätte, was es zu sehen gibt).



Ja, und dann, dann wurde es plötzlich schon Dezember. Da das Campamento, das eigentlich Mitte November stattfinden sollte, wegen schlechtem Wetter auf den sechsten und siebten Dezember verlegt wurde, kam zuerst die Theateraufführung auf uns zu. Das Stück „Alicia a traves de sus ojos“ war eine Adaption von „Alice im Wunderland“ und hat mich so einiges an Nerven gekostet. Nachdem ich mich monatelang damit beschäftigt hatte die Rollen derer zu spielen, die an dem Tag nicht ins Projekt gekommen waren, war ich schließlich neben meinem „Mädchen für alles“ -Status auch noch für den Ton zuständig und sollte dem Mann neben mir sagen, wann er was mit der Lichtanlage machen sollte (die hat man mir dann lieber nicht anvertraut). Und da die Leiterin des Projekts genau wie ich bis zum letzten Moment an den Kindern gezweifelt hat, da einige noch einen Tag vorher ihren Text nicht konnten, kam es wie es kommen musste:
Die Kinder haben ihren eigenen Schatten gleich mehrfach übersprungen und der einzige, der mangels Zeit schlecht vorbereitet war, war ich.
Die paar Patzer beim Ton wollten mir die jungen Schauspieler und Schauspielerinnen dann auch nicht verzeihen und waren beim Panchos essen danach ziemlich beleidigt, wie ich denn die Vorstellung hätte ruinieren können. So schlimm war es doch gar nicht!
Ich glaube das haben sie dann auch festgestellt, denn schon zwei Tage später auf der Busfahrt zum Campamento an die 20 km entfernte Laguna de los Padres in der Sierra de los Padres, war wieder alles in Butter.

Das Campamento ist für mich schwer zu bewerten. Einerseits haben das Zelten am See, die vielen Spiele draußen und vor allem das Lagerfeuer viel Eindruck bei den Kindern gemacht und man konnte schon merken, dass sich ein etwas anderes Gruppengefühl aufgebaut hat.
Andererseits bin ich von den Freizeiten und Ausflügen die ich schon gemacht habe, anderes gewohnt. Es kam mir sehr schade vor, dass die chicos die Zeit dort nicht besser genutzt haben, sondern jedes Spiel aufs neue wieder damit enden musste, dass irgendwer irgendwen beleidigt oder geschlagen hat und nicht mehr mitspielen durfte.
Danach hat sie der Alltag dann, denke ich auch schnell wieder eingeholt, jetzt, wo die letzten Schulwochen vor den ewig langen (2 ½ Monate) Sommerferien stattfinden.
Letzen Mittwoch war dann die offizielle Abschlussfeier im Club de Niños, zu dem die Kinder mit ihren Eltern eingeladen wurden um noch ein mal vor Augen geführt zu bekommen, was sie dieses Jahr so alles gemacht haben. Ja, und jetzt kommen noch vier Kinder, die bisher das Schuljahr nicht geschafft haben. Es gibt zwei Termine für die Bestehensprüfungen, jetzt im Dezember und dann noch einmal im Februar, bevor die Ferien enden. Während die vier also lernen, räumen wir den Club ein wenig auf und machen ihn für das neue Jahr fertig.
Der Ropero, also die Kleiderausteilung macht kommenden Donnerstag zu, nur der Comedor läuft natürlich durch, sofern sich die finanziellen Probleme die es gibt nicht zuspitzen, denn essen wollen die Leute schließlich das ganze Jahr. Dann muss man sich für mich noch irgendeine Aufgabe ausdenken, die ich in den Ferien erledige, so wie meine Vorgänger bereits Wände gestrichen und verputzt haben.
Reisepläne habe ich auch schon, aber genaueres dazu ein andermal.
Mein Rundbrief, für die, die ihn nicht bereits haben, ist jetzt übrigens online verfügbar: "1.Rundbrief"

Bis bald, will ich doch hoffen,
Einen schönen Restadvent,

SEBA

P.S.: Hier noch ein Foto für alle weiblichen Geschöpfe, die sich so weit durch diesen ewiglangen Bericht gekämpft haben. Die Belohnung ist in dem Bild versteckt.

Montag, 20. Oktober 2008

Hauptsache gemütlich




So lag dieser Hund an der Bushaltestelle... Ich gehe mal davon aus, dass die Mauer noch warm von der Sonne war. Aber die Hauptsache ist doch, dass es ihm gefällt!

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Und ein weiteres Wochenende vorbei



Wieder ein Wochenende rum und ein Sonnenaufgang mehr. Nur leider haben wir ihn nicht gesehen, weil es zu bewölkt war. Und dabei sind wir doch extra früher aus der Disko raus um rechtzeitig am Strand zu sein…
Der andere Sebastian oder auch „Sebastian 1“ (Ich bin „Sebastian 2“) oder „Stian“ (Ich bin wie immer Seba) hat sich als ein guter Compañero herausgestellt, der gerne abends weggeht, dafür auch genügend Freunde hier hat und sonst auch immer im Club de Niños da ist und mir viel Wissenswertes über diese Stadt erzählen konnte.
Montag war Feiertag (Dia de la Raza LINK), bzw. genauer gesagt, der Feiertag war am Wochenende, wurde aber um den freien Tag nicht zu verlieren auf Montag verlegt, wie das hier üblich ist. Ist ja auch die einzige vernünftige Lösung, oder etwa nicht?
Und da dann noch die Frau vom Pastor Geburtstag hatte, waren wir alle herzlich eingeladen mitzufeiern.
Es gab Hamburger de la Parrilla, Panchos (Hot Dogs) und viel Kuchen.
Und dazu wird wie immer Mate getrunken, hier in einem besonders schönen Exemplar, wie uns Victor (ein Gemeindemitglied, der ja vielleicht bald seinen Namen hier im Text finden und sich wundern wird, was ich denn über ihn schreibe) demonstriert.
Ich kann schon gar nicht erwarten meinen eigenen Mate in den Händen zu halten. Morgen ist es dann hoffentlich soweit, denn Claudia, eine Kollegin aus dem Club de Niños, bringt mir einen aus Misiones mit, wo sie mit ihrem Mann für eine Woche war und morgen zurückkommt.
Zurück zur Geburtstagsfeier: Auch die Familie von Tina war da, die morgen aus Mardel und Freitag aus Argentinien abreist. Und siehe da, trotz einer fehlenden gemeinsamen Sprache hat die Schwester sich ganz gut mit den anderen Kindern amüsiert. Auch ein Bild der Völkerverständigung.
Und so reißen alle voller Freude die Arme hoch, außer Lucas, denn der ist schon achtzehn und groß!

Freitag, 10. Oktober 2008

„Die Sonne geht auf und du bist tot“

Dieser Ärztetext sagt zwar etwas ganz anderes aus, fällt mir aber trotzdem spontan dazu ein, wie ich mich am Sonntagmorgen gefühlt habe. Aber fangen wir von vorn an:
Lucas, der älteste Sohn einer meiner beiden Mitarbeiterinnen ist 18 geworden und hat dementsprechend groß gefeiert (dabei ist man hier erst mit 21 richtig volljährig). Es waren über 100 Personen da und, da Vera vergangene Woche ebenfalls Geburtstag hatte, waren Kara, Simone und Anne aus Buenos Aires zu Besuch. Somit waren wir schon fünf Deutsche.
Fleisch gab’s auch in argentinischen Mengen, sodass alle gut versorgt waren, vom nachher folgenden Eis, Keksen und der krönenden Torte wollen wir gar nicht mehr sprechen…
Da diese Party für uns fünf Deutsche auch bis fünf Uhr Früh gedauert hat, haben wir dann kurzerhand beschlossen, noch der Sonne beim Aufgehen im Meer Gesellschaft zu leisten.
Und es wurde heller am Strand, und heller, immer heller, aber sie wollte nicht aufgehen. Und so sind wir dann müde und ungeduldig doch wieder gegangen. Nur gut, dass mein Nachhauseweg zufällig am Strand vorbeiführt, denn siehe da, ich hab das Spektakel dann doch bestaunen können. Bilder gibt’s leider nicht, werden aber ganz sicher folgen, denn das soll nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mir das angeguckt habe.
Tja, und nachdem ich dann auch noch von Sonntag auf Montag nicht allzu viel geschlafen habe, war der Montag dann wie Montage nun mal für viele sind. Hauptsache ich habe weder mich noch andere in der Küche verletzt.
Gestern Abend ist dann Sebastian hier in Mar del Plata eingetroffen, mein erster Vorgänger, der meine Arbeitsstelle als Erster besetzen und erfahren durfte. Er macht gerade 3 Wochen Urlaub in Argentinien, da kann man natürlich nicht drum herum seine alte Arbeitsstelle zu besuchen. Vorübergehend wohnt er jetzt bei mir, und somit bin ich nicht mehr allein, im Gegensatz zu Vera, da Tina für eine Woche mit ihrer Familie auf Reisen ist.

So, jetzt versuche ich auch mal wieder etwas öfter diese Seite auf dem aktuellen Stand zu halten.
Zum Abschluss ein Foto (sacado de Anne), dass mich erstens daran erinnert, dass ich einen Freiwilligen Friedensdienst ableiste, zweitens genauso gut ein Pink Floyd – Cover sein könnte und drittens doch einfach einen schönen Abschluss bildet, findet ihr nicht?



Nachtrag: Zum wiederholten Male, hört jemand hier im Locutorio (Internetcafé) das hier: "Morseton"
Leicht irritierend, was die Sprache angeht...

Dienstag, 30. September 2008

Vorzeitiges Ende?

Leute,
ich kann nicht mehr! Es geht einfach nicht.
Als ich heute zur Arbeit gekommen bin, hab ich erstmal bittere Tränen geweint…
Immer diese Zwiebeln!
Heute gibt’s Empanadas! Wir brauchen (für ca. 1100 Stück):

- Einen Sack Zwiebeln (25 kg oder so)
- Drei Tüten tiefgefrorenes Rinderhack
- 75 Eier
- Ein Paar Flaschen Öl
- 6 Hände voll Oregano
- 3 Hände voll Kümmel (gemahlen)
- 3 Hände voll Paprikagewürz
- 110 Packungen mit je 10 fertigen Empanadafladen

Die Zwiebeln schälen, kleinhäckseln und zusammen mit dem Öl in die drei Kochtöpfe verteilen. Dann je eine Tüte Rinderhack in die Töpfe geben. Gut durchbraten und gar werden lassen. Danach mit Orégano, Kümmel und Paprika abschmecken und noch ein bisschen köcheln lassen.
Die 75 Eier in einen Topf geben in den 75 Eier passen und hartkochen. Die Fleischmischung solange auf Backblechen auskühlen lassen.
Die gekochten Eier schälen und klein hacken und unter die kalte Fleischmasse rühren. Damit dann die Empanadateigfladen füllen und kunstvoll schließen und ab damit in den großen Pizzeriaofen. Schön braun werden lassen, voilá, fertig!
Nach dem ich dann selber fünf Empanadas gegessen habe, bin ich auch schon los zum Club de Niños. Da heute Montag ist, ging es wieder an das Theaterstück (eine Adaption von Alice im Wunderland), dass eine Theaterlehrerin immer montags und dienstags mit den Kindern vorbereitet. Ich weiß nicht ob es am Wochenende liegt, aber heute haben die Kinder sich absolut nicht konzentrieren können und das hat die 3 Stunden dann auch für mich ewig erscheinen lassen. Unten scheint es währenddessen nicht viel besser gewesen zu sein (obwohl nur 4 Kinder nicht bei dem Stück mitspielen), weil sich Zwei prügeln wollten und meine zwei Kolleginnen mit den vieren alle Hände voll zu tun hatten. Hoffen wir, dass das diese Woche nicht so bleibt…
Ansonsten gibt’s nicht viel zu berichten. Am Wochenende haben wir noch mehr Mitglieder des Orchesters kennen gelernt, da das Musikprojekt, bei dem die beiden anderen Freiwilligen mitarbeiten und Veras Geigenkünste uns scheinbar unzählige Kontakte eröffnen. So waren wir Freitagabend was trinken und Samstag sind wir dann umsonst in eine Tangovorstellung gekommen, bei dem einer, neben dem wir am Vorabend gesessen haben, mitgespielt hat.
Dort haben wir dann auch noch eine deutsche Studentin, die die endende vorlesungsfreie Zeit („Semesterferien“), für einen Urlaub in Argentinien genutzt hat, kennen gelernt, sowie eine Halb-Schweizerin-Halb-Argentinierin (Endlich eine Person, mit der sich Tina vernünftig unterhalten konnte).
Eingewöhnt habe ich mich in meiner Wohnung auch schon langsam. Räucherstäbchen sind gekauft, allerdings riecht es ekelhaft süß, wenn man in die Wohnung kommt, weil sich der Geruch von Nag Champa mit dem Gasgeruch vermischt, der sich breit macht, wenn ich mal wieder vergessen habe, den Haupthahn von meinem Ofen zuzudrehen.
Zugegeben, die Umstellung war teilweise schon schwer, wie zum Beispiel von der neuen, riesigen Luxusdusche mit elektronischem Thermostat zur Dusche, die zu bestimmten Uhrzeiten warmes Wasser führt und einen Duschvorhang hat, der eher den Namen Duschumhang verdient hätte…
Bus (Collectivo) fahren macht auch irgendwie viel mehr Spaß als in Deutschland. Kann zum einen daran liegen, dass es jedes Mal aufs Neue ein Abenteuer ist, vielleicht aber auch daran, dass eine Fahrt (soweit der Bus einen trägt) umgerechnet ca. 0,30€ kostet. Und das ist teuer, in Buenos Aires sind’s nur ca. 0,20€.
Allerdings bin ich noch auf der Suche nach einem Fahrrad, die Mädels haben sich schon zusammen eins zugelegt. Was würde ich nur für mein altes Hollandrad geben, hier gibt’s nur so komische Beachcruiser ohne Gänge und Bremsen (nur Rücktritt).
Gute Nacht soweit, ich hoffe, das nächste Mal gibt’s wieder ein paar Bilder.
Ciao,
SEBA

Donnerstag, 18. September 2008

Mar del Plata, die zweite


Hallo Leute,
Da bin ich mal wieder.
Nach nunmehr anderthalb Wochen in Mar del Plata gibt’s auch einiges zu berichten.
Zuerst einmal: Ich bin diesen blöden Husten los. Meine Nase läuft zwar immer noch, aber ich schätze, da kann man um die Jahreszeit nicht viel machen.
Tja ansonsten arbeite ich mich immer noch langsam ins Projekt ein und bekomme nach und nach mehr Aufgaben. So muss ich montags Gebäck vom Bäcker holen und helfe an zwei noch ungeklärten Tagen bei der Vergabe von Kleiderspenden. Im Comedor (so heißt hier die „Armenküche“) habe ich bis jetzt noch nicht gearbeitet, das kommt wohl erst nach dem morgigen Gespräch mit dem Pastor Gerardo.
Ansonsten geht’s ganz gut im Club de Niños – die Kinder mögen mich, die Mitarbeiter auch und bisher hab ich mich auch bei allen Aktivitäten ganz gut beweisen können, nur hilfreich komm ich mir noch nicht so wirklich vor.
Als nächstes möchte ich meine kleine, bescheidene Wohnung vorstellen, nachdem ja schon mal ein Blick aus dem Fenster drin war. Ich wohne im achten Stock eines Hochhauses, direkt am Strand und nicht viel weiter weg vom Zentrum. Das Hochhaus ist eines von vielen und hat viele kleine Wohnungen, die ursprünglich Ferienwohnungen sind. Deswegen sind auch die meisten der Parteien gar nicht belegt. Und auch deswegen gibt es in meiner Wohnung keine Heizung, denn wer wohnt hier schon im Winter? Abgesehen davon und davon, dass nicht immer heißes Wasser da ist (ich habe leider keinen eigenen Boiler, sondern eine zentrale Wasserheizung) ist meine Wohnung aber toll. Ich hab ne eigene kleine Küche, ein eigenes Bad und ein Bett – was will man mehr? 
Da ich momentan noch nur im Club de Niños arbeite, zu welchem ich erst um 13 Uhr los muss, habe ich mich gestern mal dazu bewogen etwas früher aufzustehn (das war gar nicht so einfach), um mit Tina, die diese Woche auch erst später los muss, ein wenig die Stadt zu erkunden. Eigentlich wollten wir ja zum Hafen, doch der war viel zu vernebelt, als das man hätte was sehen können. Trotzdem hatten wir Glück, denn auf dem Weg dorthin sind wir auf einen Turm gestoßen, den ich von den Bildern meines Vorgängers kannte. Wie sich herausgestellt hat, ist dies der Wasserturm von Mar del Plata, den man auch noch kostenlos besichtigen kann, inklusive Aussichtsplattform. Und wie der Zufall es so wollte auch noch grade um die Uhrzeit, als wir da waren. Also nichts wie hoch und die Stadt bewundern.
Zugegeben, die Sicht hätte besser sein können, aber immerhin habt ihr jetzt eine Ahnung davon, was für eine riesige Stadt (mittlerweile 800.000 Einwohner!) dieser Ferienort hier ist.
Nun gut. Morgen ist wie gesagt ein Gespräch mit Gerardo und was sich daraus ergeben hat, werde ich hoffentlich demnächst schreiben können.
Macht’s gut!
SEBA

Freitag, 12. September 2008

Mar del Plata 1

Hey Leute,
Nachdem ich nun endlich ein Internetcafe gefunden habe, in dem mein USB-Stick funktioniert, endlich ein Blogeintrag von mir!
Das einzige was ich euch eigentlich zeigen wollte, ist der Blick aus meinem Fenster, denn der sagt schon alles.
Also dann,
Bis auf weiteres,
SEBA

P.S.: Die Aufloesung des Raetsels, die laengst ueberfaellig ist, ist: Es war ein Seifenspender. Da nur meine Mutter teilgenommen hat, faellt es sehr schwer den Gewinner zu ermitteln...

Freitag, 5. September 2008

Quattro Linguaggi

Hey Leude,

Dieser Post wird wohl ein Bindeglied zwischen der jetzt endenden Ära und einer Neuen sein:

Jetzt endet das schöne Leben in der Hauptstadt in der Deutschen Oase, wo man sich fast nur deutsch verständigt hat und vor allem: Wo W-LAN und Internet in so gut wie jedem Raum fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

Heute Abend steigt die Abschlussfete, an der ich wohl als einziger nicht teilnehme, weil ich jetzt schon den dritten Abend und zwei Tage dazwischen krank im Bett liege. Das erklärt übrigens das Fehlen neuer Bilder.

Eigentlich geht’s mir auch schon besser, nur muss ich ja morgen noch in einem reisefähigen Zustand sein, also lieber kein Risiko.

Morgen um 17.15 Uhr argentinischer Zeit geht der Bus nach Mar del Plata und ich bin schon mächtig gespannt auf die Wohnung.

Wenn ich mich länger nicht mehr melden sollte, wisst ihr warum: Neue Stadt, Neues Projekt (in dem ich ab Montag eingesetzt bin), neue Wohnung und wahrscheinlich kein Internet außer im I-Café.

Gut Nächtle,

SEBA

Cześć Ludzie!

Ten posting to chyba będzie łączenie dwóch er w moim żyćiu w argentinie. Właśnie się kończy mieśiąc w stolicy Buenos Aires, między tylu niemcami, że prawie tylko po niemiecku rożmawiałem i z Internetem w prawie każdym pomieszczeniu, co tesz doprowadziło do tego, że do tej pory tyle pisałem.

Jutro więc się żaczyna nowa era, bo rószamy w miesca naszych projektów, w moim wypadku do Mar del Plata, co będzie trwało około pięciu godzin.

Więc jeżeli nie będe pisał dalej tak często, wiecie dlaczego: nowe miasto, nowe miejsce pracy, nowe mieszkanie (co mnię jusz bardzo ciekawi) y bardzo małe prawdopodobięstwo szybkiego dostępu do internetu.

Czymajcie się,

SEBA

Hey Folks,

This Post may be something like a connection between the time I was here in Buenos Aires and the following time in my final destination in Argentina, Mar del Plata. Here we were about 40 German Volunteers, so my Spanish didn’t get much better. What also may end here is the easy connection to the internet, because in here we have Internet in nearly every room and wireless-LAN in the bigger ones.

Tomorrow at 5.15 PM I’m going to Mar del Plata by bus, which may take about five hours.

There are several facts that wait for me: a new city, a new project (in which im going to work on monday), a new apartment (on which I’m really curios) and the little fact, that access to the internet may be a little bit more difficult, than here.

Well, if I’m not going to continue to write so often, you know why.

Have a nice day,

SEBA

¡Hola chicos!

Ese posting va a ser una coneccion dentro del tiempo pasado en Buenos Aires y mi futuro en Mar del Plata. Aca eramos mas o menos cuarenta voluntarios y voluntarias alemanes/as y todavia hablamos en alemán. Que tambien no es tipico para Argentina, es que tenemos internet en casi todo el edificio. Eso es, porque yo podría actualizar este blog tan regular.

En Mar del Plata, adonde me voy mañana probablemente no va a estar tan fácil.

Sí, en los otros lengua yo escribio mas, pero me estoy en Argentina solo un mes. Espero que en un medio año me aprendiere un poco mas.

Un Beso,

SEBA

Dienstag, 2. September 2008

Erstes Asado, ESMA und Einführungsseminar


So,
Nachdem jetzt so ziemlich alle schon verzweifelt sind und nicht mehr auf diese Seite gucken, kann ich mal wieder was schreiben.
Ehrlich gesagt tut es gut, sich ein wenig mehr auf die Welt hier einzulassen und nicht ständig vor dem Computer zu hängen und jeden zweiten Tag zu bloggen, ganz zu schweigen vom täglichen Skypen (Nein, diesem Satz fehlen nicht die Verben, das ist nur modern).
Bilder habe ich auch nicht allzu viele geschossen, denn auch das ist ein Makel. Entweder man nimmt selber wahr, oder durch die Linse. Und das hat mich ja schonmal in eine dumme Situation gebracht, also warum so viel Aufwand?
Heute hat das Einführungsseminar begonnen, welches dem Seminar in Deutschland sehr ähnelt, nur eben auf eine Woche getrimmt (Ist es Zufall, das ein und die Selbe Person die beiden Seminare leitet?). Heute haben wir erst einmal Organisatorisches geklärt, danach dann noch Krisensituationen besprochen und zwar genau die selben wie schon zuvor.
Nunja, außer uns hat wohl keine Entsendeorganisation so etwas erarbeitet, also müssen wir halt in den sauren Apfel beißen.
Noch bevor das Seminar heute anfing, hat am Freitag noch der dreiwöchige Sprachkurs geendet und zwar, wie könnte es anders sein, mit einem großen Asado (Argentinisches Grillen).
Samstag waren wir dann im ESMA (Escuela de Mécanica de la Armada), einer Schule des Militärs zur Zeit der letzten Junta. Dort sind damals vor den Augen der ausgebildeten Militärs tausende "Desaparecidos" (Verschwundene) hingebracht und gefoltert worden. Heute ist der Gebäudekomplex ein Museumsgelände, auf dem Führungen angeboten werden.Die ganze Junta in ihren Zusammenhängen zu erklären ist mir allerdings unmöglich. Bei Interesse könnt ihr euch gerne im Internet informieren und ansonsten noch bei mir nachfragen.
Für die nächste Zeit muss ich wohl ankündigen, dass ich wohl auch zukünftig nicht mehr ganz so oft, wie in den ersten Tagen, diesen Blog aktualisieren werde (Ihr braucht also nicht so oft nachzuschauen, ich krieg kein Geld für den Zähler oder sowas). Das geschieht aus mehreren Gründen: Wie schon oben genannt ist es ein ganz schöner Aufwand ein Leben zu leben und das dann auch noch mehr oder weniger in Echtzeit festzuhalten. Zum anderen möchte ich lieber die Qualität dieser Seite wahren und versuche euch trotzdem noch so gut es geht mit Lebenszeichen zu versorgen, was übrigens in nächster Zeit schwierig werden könnte.
Ab Freitag bin ich endlich in Mar del Plata, allerdings nur in einer vorübergehenden Einzelwohnung, was einen eigenen Internetanschluss sehr unwahrscheinlich macht. Da wird Skypen und ICQ eher schwierig. Emails und ab und zu ein Blogeintag müssen auch reichen.
So, machts gut, morgen muss ich schon wieder früh aufstehn, da wir "bekocht" werden, was allerdings nicht so ganz an die Qualität des eigenen Essens rankommt.
Zu guter letzt möchte ich noch ein Rätsel aufgeben: Was ist das?
Wenn ihr es wisst, schreibt mir eine Email mit dem Betreff "Rätsel". Einsendeschluss ist Donnerstag, der 4.9.2008. Unter allen Teilnehmern wird ein Skypegespräch mit mir verlost*.
Viel Spaß,
SEBA


* Voraussetzung ist ein Skypezugang incl. Mikrofon.

Mittwoch, 27. August 2008

Ameisen, Fäden und Musikläden

Heyhey,
So, jetzt schreib ich selbst für die argentinische Zeitzählung zu später Stunde. Fassen wir also kurz die letzten Tage zusammen. Samstag abend war ich auch nicht mehr weg, dafür hab ich dann Sonntag zum ersten Mal das Gefühl gehabt ausgeschlafen zu sein. Daraufhin hab ich dann ein lang vor mir hergeschobenes Projekt verwirklicht. Ich habe die Blattschneiderameisen, die wir im Garten haben, versucht zu Fotografieren. Das hat sich allerdings als schwieriger herausgestellt, als gedacht. Abgesehn davon, dass ich eine Kamera für 50 € habe, bei der man nicht allzu viel einstellen kann, lag das größte Problem darin, dass ich einerseits mit dem Licht fotografieren wollte, andererseits aber selber keinen Schatten auf die Ameisen werfen durfte. Ausserdem sind diese Tiere echt verdammt schnell, wenn sie sich nicht grade mit irgendeinem Riesen-Stock übernommen haben. Nachdem ich dann noch versucht habe ein Video von einer laufenden Ameise zu machen, ist mir die glorreiche Idee gekommen eine Kamera-Schiene aus einer Schubladenführung zu bauen. Leider sind Baumärkte oder ähnliches was typisch deutsches... Ausserdem bezweifle ich, dass das Geld für diesen Zweck sinnvoll in eine Schubladenschiene angelegt wäre...
Weiter in der so schnell voranschreitenden Zeit (Es sind wirklich nur noch eine halbe Woche Sprachkurs und eine Woche Seminar). Montag war ein ziemlich voller Tag, mit einem Vortrag über die Militärdiktatur und dem üblichen Sprachkurs. Der Tag war so voll, dass ich doch glatt nicht geschafft habe im Krankenhaus meine Fäden ziehen zu lassen. Dass habe ich dann prompt heute morgen nachgeholt und bin mit freundlicher Unterstützung einer anderen Freiwilligen, die fließend Spanisch spricht, dort hingefahren. Diesmal haben wir, im Gegensatz zum letzten Mal, als ich geimpft werden sollte (Gewisse Parallelen zum "Passierschein A38" bei "Asterix erobert Rom" sind unverkennbar), auch auf Anhieb das Zimmer gefunden, in das wir mussten. Dort bin ich dann alleine ins Behandlungszimmer gegangen, in dem ich auf drei Ärzte getroffen bin. Das ganze lief dann so ab, wie in gewissen amerikanischen Arztserien: Der eine Oberarzt erklärt den beiden Jungärzten jeden Schritt, den er ausführt... Learning by looking. Ein Gutes hatte es: Die junge Ärztin konnte halbwegs englisch. Das "Fäden ziehen" selbst kam auch etwas überraschend. Statt die Fäden zu ziehen hat der Arzt einfach eine Rasierklinge genommen und kurzerhand die herausstehenden Fäden einfach abgeschnitten. Ob die Fäden jetzt Sich-selbst-auflösende sind oder nicht, reine Spekulation. Und nebenbei bin ich eine ziemlich krasse argentinische Erfahrung reicher.
Heute nachmittag sind wir dann noch mal in die Stadt gefahren und haben uns eine Straße angeguckt, auf der so ca. 50 oder mehr Musikläden waren, alle mit jeweils ca. einem oder zwei Schlagzeugen, zwei Dutzend Gitarren und Bässen und allerlei Kleinigkeiten. Gefunden haben wir nix, aber wenn nicht direkt alles an einem Ort wie bei Musicstore und Co ist, macht das Schlendern und Gucken auch wieder Spaß.
Nebenbei habe ich mir noch ein eigenes 5 Meter langes LAN-Kabel gekauft, mit dem ich jetzt unbegrenzt ins Internet kann. Was nicht heißt, dass ich jetzt öfter schreiben werde ;)
Jojo, jetzt gehts ans Pennen, morgen will man ja auch noch was mitbekommen.
Guts Nächtle, (zugegeben, ich lern hier fast mehr Schwäbisch als Spanisch...)
SEBA

[Edit] Also beim Korrekturlesen fällt mir auf, dass dieser Eintrag nicht besonders gehaltvoll ist, obwohl ich schon drei Tage zusammengefasst habe. Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, die Quantität bei Bedarf zu gunsten der Qualität zu verringern...